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Online Marketing – die Möglichkeit, die niemand ergreifen will

1. März 2019 Lesedauer: 5 min

Was die meisten Unternehmen nicht verstehen, ist, dass digitales Marketing einer der Bereiche ist, in denen die Grösse des Unternehmens plötzlich irrelevant ist, um zu gewinnen. Mit dem richtigen Ansatz können auch kleinere Unternehmen mit einem 10-köpfigen Team einen Riesen mit mehr als 1000 Mitarbeitern schlagen. Grossunternehmen passen sich oft nur langsam an eine sich verändernde Umgebung an. Das liegt an ihrer Grösse, Komplexität und Bürokratie. Sie werden schlichtweg unflexibel.

Online-Marketing und der Konsum digitaler Medien in der Schweiz

Ein junger Mann, der Kopfhörer trägt und Medien über ein Smartphone konsumiert

Der digitale Konsum in der Schweiz ist hoch und wächst jedes Jahr. Dennoch zeigen Studien, dass sich die Werbetreibenden nur langsam an diesen Trend anpassen. Gemäss eMarketer hat die Schweiz einer der fortschrittlichsten Märkte für die Nutzung von Internet und Mobilfunk in Westeuropa. Dementsprechend verzeichnet das Bundesamt für Statistik im Jahr 2018 eine Nutzung des Internets durch 90% der Bevölkerung und Statista eine Zunahme des Anteils der Smartphone-Besitzer von 87% auf 90%. Im Schnitt verbringt die Schweizer Bevölkerung 2 Stunden am Tag vor dem Bildschirm. Je jünger der Benutzer, desto höher wird die Zahl. So verbringen 11-15 jährige etwa 4,4 Stunden am Tag vor dem Bildschirm. Die digitalen Werbeausgaben in der Schweiz bleiben im Vergleich zu den meisten westeuropäischen Ländern sehr konservativ. Dabei ist die Nutzungsintensität der digitalen Medien gestiegen und die Online-Marketing Ausgaben überstiegen 2018 erstmals weltweit die traditionellen Medien. eMarketer schätzt die Ausgaben für digitale Werbung im vergangenen Jahr auf etwas mehr als ein Fünftel des gesamten Schweizer Medienbudgets. Im Vergleich dazu machen in Schweden – das über ähnliche Nutzungsraten verfügt – digitale Kanäle fast die Hälfte des Medienbudgets aus.

Gerade durch diese Entwicklung in der Schweizer Medienlandschaft haben Sie als kleines Unternehmen die Möglichkeit, kostengünstig mit Grossunternehmen zu konkurrieren.

Giganten in der Entstehung

Amazon Logo, das auf einem Samsung Smartphone angezeigt wird.

Bevor ich Ihnen erkläre, wo Ihre Chancen liegen und wie Sie sie genau nutzen können, möchte ich zunächst in der Zeit zurückgehen, um Ihnen mehr Kontext zum Thema zu geben. Heute ist z.B. Booking.com die weltweit grösste Plattform für Gastgewerbebuchungen und Amazon der grösste online-Händler der Welt. Es ist kein Zufall, dass diese Giganten die Branchenprimus ihrer Märkte sind. Zu Beginn des zweiten Jahrtausends investierte kein anderes Unternehmen der Welt so viel in Googleanzeigen wie Amazon. Im Bereich Tourismus und Reisen hat kein anderes Unternehmen so viel für Googleanzeigen wie Booking.com ausgegeben und übrigens, auch heute noch. Während sie im Jahr 2011 40,4 Millionen Dollar für Google Ads ausgaben, waren es allein im letzen Quartal 2018 1 Milliarde Dollar.

Die Google-Plattform funktioniert mehr oder weniger wie ein Auktionshaus. Stellen Sie sich vor, Sie betreiben eine Autofirma und möchten, dass die Leute Sie bei Google finden, wenn sie nach dem spezifischen Keyword „Auto kaufen“ suchen. Wenn ein potenzieller Kunde Ihr definiertes Keyword eingibt, bevor Ihre Anzeige dem Kunden angezeigt wird, betrachtet Google zunächst, wie viele Unternehmen möchten, dass Ihre Anzeige auf diesem Keyword angezeigt wird. Als nächstes überprüft Google, welches Unternehmen bereit ist, am meisten auf dieses spezifische Keyword zu bieten. Das Unternehmen mit dem höchsten Gebot wird als erstes angezeigt, gefolgt von den anderen in der Reihenfolge ihrer Gebote, vom höchsten zum niedrigsten. Es gibt auch andere Faktoren, die Google berücksichtigt, wie z.B. die Relevanz Ihrer Anzeige auf das Keyword und den Inhalt auf der Seite, auf der ein Kunde landet, wenn er auf Ihre Anzeige klickt. Aber der Einfachheit halber lassen Sie uns einfach sagen, dass der wichtigste Aspekt die Gebote sind.

Als Google im Oktober 2000 seine Werbeplattform startete, witterten Amazon und Booking.com eine Chance. Stellen Sie sich vor, Sie zahlen nur 500 bis 1000 Franken, um 100’000 Menschen zu erreichen. Das sind 0,005 – 0,01 Rappen pro Kunde. Genau das war das Szenario, als Google seine Adwords-Plattform debütierte. Sie hatten nun die Möglichkeit, ihre Anzeigen an der richtigen Zielgruppe ohne Streuverlust zu zeigen und dabei jede einzelne Handlung zu messen. Amazon und Booking.com konnten von David zu Goliath wachsen, da sie die Möglichkeit hatten, die Aufmerksamkeit der Kunden sehr günstig zu erwerben.

Geschichte wiederholt sich

pferde-wagen

Von Zeit zu Zeit kommt etwas Revolutionäres auf den Markt, das alles verändert. In der Regel sind es diejenigen, die dann zu dieser Zeit die Chance früh genug erkennen, die zu den Gewinnern dieser Zeit werden. Dennoch wiederholt sich die Geschichte immer wieder, wenn eine Revolution entsteht. Der Markt wird zerrüttet, neue Akteure steigen auf und diejenigen, die nur auf den Lorbeeren der Vergangenheit gesessen haben, werden aus dem Spiel geworfen. Viele Leute beschweren sich, anstatt sich zu bewegen oder zu versuchen, innovativ zu sein. Das Ding an Revolutionen ist, dass, egal wie sehr man sich beschwert, der Zug nicht anhält. Bevor Sie es merken, werden Sie zurückgelassen, nicht weil Sie nicht die Gelegenheit hatten, in den Zug zu springen, sondern weil Sie so damit beschäftigt waren, sich darüber zu beschweren, dass Ihnen dieser Zug nicht gefällt.

Die besten Beispiele unserer Zeit sind z.B. Unternehmen wie Nokia und RIM, die von Apples revolutionärem iPhone ausgeschaltet wurden. Oder die mehreren Taxiunternehmen auf der ganzen Welt, die wegen der Taxi-App Uber den Konkurs anmelden. Wenn wir noch ein wenig mehr in der Zeit zurückgehen, werden wir sehen, wie die Erfindung des Automobils den bisherigen Markt der Pferdefuhrwerke gestört hat. Besitzer von Pferdefuhrwerken begannen, Autos zu beschädigen und zu sabotieren, da sie „ihre Arbeitsplätze raubten“. Am Ende entscheidet sich der Markt für Automobile gegenüber Pferden. Denken Sie jetzt darüber nach, was mit den Unternehmen passiert ist, die sich nur beschwerten und nicht wollten, dass sich die Dinge ändern. Richtig, diese Firmen sind nicht mehr da.

Wenn David nicht nach der Steinschleuder greifen will, obwohl er es sollte

Eine SteinschleuderTrotz der Studien und Zahlen, die offen und deutlich sagen, dass die Zukunft digital ist, sind immer noch viele Unternehmen in der Schweiz in alten Paradigmen gefangen und weigern sich, den Wechsel von Fernsehen, Zeitungen und Radios auf Digital zu vollziehen. Diese Situation gibt Kleinunternehmen die Möglichkeit, zur Steinschleuder zu greifen und somit von David zum Goliath aufzusteigen. Erinnern Sie sich an die Art und Weise, wie Amazon und Booking.com ihre Geschäfte durch Googles Anzeige-Plattform aufgebaut haben? Jetzt haben Sie die Möglichkeit, dasselbe auf Social Media zu tun. Natürlich können Sie die Plattform von Google weiterhin nutzen, was ich nach wie vor immer noch empfehle. Dennoch ist Social Media aufgrund der aktuell niedrigen Preise sehr verlockend. Während in der Vergangenheit die Preise pro Klick in der Schweiz nur wenige Rappen pro Klick waren, kostet heute der durchschnittliche Klick 1,6 Franken. Um ehrlich zu sein, ist dies immer noch günstig, aber weil sich aktuell wenig Unternehmen auf Social Media tummeln, sind die Preise dort noch tiefer. Je nach Branche, wenn Sie es richtig angehen, können Sie Preise ab 0,001 Franken pro Klick erreichen.

Ihre Chance

Genauso wie die Preise auf Google steigen, werden früher oder später die Preise auf Social Media Plattforme steigen. Früher oder später werden grosse Unternehmen erkennen, dass der neue Fernseher und die neue Zeitung digital sind, und sie werden beginnen, ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr auf Google und Social Media zu lenken. Wenn diese Verschiebung eintritt, werden die Preise auf diesen digitalen Plattformen nicht 0,001 oder 1,60 Franken pro Klick betragen, sie werden viel höher sein. Deshalb sollten Sie jetzt in diese Plattformen investieren, solange die Preise noch erschwinglich sind.